5 Dekonstruktion 1 und 2

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5.02 Hauptvertreter und -werke

1. a) Die Dekonstruktion geht auf zwei verschiedene Herkunfts- und Begründungszusammenhänge zurück: ein französischer (Jacques Derrida) und ein amerikanischer (Paul de Man) Zweig unterscheiden sich sowohl nach ihren theoretischen Implikationen als auch nach ihrer Praxis der Lektüre. Zwischen beiden besteht eine Abhängigkeit insofern, als de Man sich an die frühen grundlegenden Arbeiten Derridas anschließt, um dessen Ideen in einer eigenen Denkrichtung weiterzuentwickeln. (Baasner, 120)

b) Der Begriff der Dekonstruktion wird – zunächst, aber natürlich nicht nur – mit zwei Namen verbunden: Jacques Derrida (1930) und Paul de Man (1919-1983); damit ist zugleich an zwei Orte zu denken: Frankreich und Amerika, und damit ist Dekonstruktion auf zwei verschiedene Kontexte bezogen und bekam zwei institutionelle Orte: Philosophie und Literaturwissenschaften. (Menke 2, 116)

2. Zu den meistzitierten Texten Derridas gehören Die Struktur, das Zeichen und das Spiel im Diskurs der Wissenschaften vom Menschen (in: Die Schrift und die Differenz (1967)), Grammatologie (1967) und Positionen (1972). (Baasner, 122)

3. Die amerikanische Variante der Dekonstruktion hat ihren Ursprung an der Yale-Universität und setzt sich ihrerseits ab vom zuvor in den USA dominierenden Ansatz des New Criticism, den sie schließlich als Paradigma verdrängt. Der in Deutschland am stärksten beachtete Vertreter der Yale critics ist Paul de Man, von dessen Sammelbänden vor allem Allegorien des Lesens (1979) und Widerstand gegen die Theorie (1986) aufgegriffenwurden. Als prominente Vertreter an der institutionellen Durchsetzung der Dekonstruktion beteiligt waren u.a. auch J. Hillis Miller und Harold Bloom. (Baasner, 125)

4. Die späteren Textanalysen von Roland Barthes werden der Dekonstruktion zugeordnet. (Pross, 408)


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