5 Dekonstruktion 1 und 2

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5.06 Textauffassung

1. Literatur erscheint in de Mans Auffassung als Gruppe von Texten (mit Kontexten), die – überwiegend in der Moderne – eine Geschichte der Auflehnung gegen Vereinnahmung darstellt. Es sind die ästhetischen Differenzierungsbewegungen, die die Literarizität der bemerkenswerten Texte eigentlich ausmachen; sie sind immer schon Ausdruck der Flucht, des Abweichens von den vorgeschriebenen Pfaden. (Baasner, 127)

2. Texte stellen die Frage nach der Lesbarkeit, indem sie diese durch ihre textuellen Strategien in Frage stellen. Sie behaupten und inszenieren mit der Heterogenität der Schrift die des Textes. Die Schrift ist nach Derrida „zahlreich“ zum einen, weil die Schrift der Texte nicht eingeht in den ‘einen Sinn’ des Textes, zum anderen, weil jeder Text Lektüre anderer Texte ist: Die Schrift des Textes „geht gänzlich in der Lektüre anderer Texte auf“. (Derrida 1986b, 34) Dekonstruktive Lektüren, wie die Derridas, lesen Texte als heterogene; Lesen ist Dekonstruktion. (Menke, 242f.)

3. Die Schrift setzt das Bedeuten einem Spiel der Ersetzungen aus, das der Kontrolle durch Intention und Sinn nicht untersteht. (Menke 2, 122)


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