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Autor: Eckhard Hammel |
Was ist ein Gothic Movie? |
Gothic Movies: Die klassischen Gothic Movies, die „Gruselfilme", waren schon bald nach Etablierung des Films entstanden. Die wichtigsten waren Louis Feuillades Les Vampires (1915), Robert Wienes Das Kabinett des Dr. Caligari (1919), Paul Wegeners und Carl Boeses Der Golem, wie er in die Welt kam (1920), Friedrich Murnaus Nosferatu, eine Symphonie des Grauens (1922), Frankenstein (1931) von James Whale, Tod Brownings Filme Dracula (1931) und Freaks (1932), Rouben Mamoulians Dr. Jekyll and Mr. Hyde (1932), King Kong (1933) von Merian C. Cooper und Ernest B. Schoedsack. Diese frühen Horror-Produktionen stellten zunächst nichts anderes dar als eine technische Visualisierung der Literatur des späten 19. Jahrhunderts. Diesen älteren Film-Produktionen lag eine relativ stabile Differenz zugrunde: Das Diabolische konnte von überall her in die laue Normalwelt des Guten und der Vernunft hineinstoßen, aber es kam in einer Verdoppelung des Außens immer von außerhalb spezieller Grenzwelten. Es „schlief" in seinem Reich und mußte durch Leichtsinn und Wißbegier eigens aufgeweckt werden, um schließlich besiegt oder dahin zurückverbannt zu werden, woher es kam. Der „böse Traum" konnte deshalb zu Ende geträumt werden. Allerdings gab es seit Beginn der Filmgeschichte auch Produktionen innerhalb des Horrorgenres, die nicht nur die Instabilität, sondern die Indifferenz von Außen- und Innenwelten zum Thema machten. Das „böse" Andere erscheint hier wie eine unerklärbare Implikation, die nicht eindeutig dem Innen oder dem Außen zugerechnet werden kann, sondern dem Verhältnis beider zueigen ist. Dies waren surreale Avantgarde-Filme, deren berühmtester Salvador Dalis/Luis Bunuels traumhaft-traumatischer Un Chien Andalou (1928) wurde. Gleich zu Beginn wird einer Frau mit einem Rasiermesser ein Auge aufgeschlitzt. Diese Verletzung wurde, wie es heißt, mit dem Auge eines getöteten Rindes simuliert. |
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