Vittoria Borsò
Moderne der Jahrhundertwende(n)
Internationaler Kongress an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, 1998

Philosophie, Ästhetik, Literatur der Moderne(n)
portrait

Claus-Arthur Scheier

Aporien oder die poröse Moderne

Wer nimmt sie wirklich ernst am Ende des 20. Jahrhunderts, die lauten Propheten des goldenen Medienzeitalters und ihre getreuen Schatten, die heiseren Apokalyptiker? Das Denken, das mit den existenziellen Gesten der Mitte des Jahrhunderts sparsam umzugehen gelernt hat, neigt eher dazu, unverzweifelt-skeptisch zu sein, und übt auf eine Weise, die Heidegger kaum voraussehen konnte, dessen späte Gelassenheit. Wenn Geist, nach Nietzsche, das Leben ist, das selber ins Leben schneidet, dann ist die Postmoderne vermutlich die Moderne, die sich bis auf die Knochen geschnitten hat. Die philosophische Osteologie ist aber die Logik, freilich die Logik der "Welt". Was hält die vielberufene Metaphysik, die Moderne und die Postmoderne auseinander und also zusammen? Eine Logik? Mehrere Logiken? Deren Inkommensurabilität - der Zufall oder der Zu-Fall (le don)? Ist die Postmoderne der unverdrossene Versuch der Moderne, auf ihren harten Kern zu kommen, dann dürfte sie genau in dem, was ihr der Stein des Anstoßes zu sein schien, die Grenze finden, die sich der ubiquitären Simulation entzieht und in der jenes Andere begegnet, dessen Zuspruch - von Gegenwart - sie der verschmähten Rückkehr-zu-sich entbinden möchte.

Video und Audio

Anmerkung "Produktion versus Zeichen"

Anmerkung "Gewalt und Opferideologie"

Anmerkung zur postindustriellen Gesellschaft

Anmerkung "Pathos und Poiesis"

Fotografien

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Ausgewählte Daten bis 1998

Biographische Daten

Claus-Arthur Scheier, geb. 1942, Studium der Medizin, Psychologie und Philosophie in Freiburg und Hamburg, med. Promotion 1968, Approbation 1970, phil. Promotion 1972, phil. Habilitation 1979, seit 1982 Professor für Philosophie an der Technischen Universität Braunschweig. Ordentliches Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft. Seine Schwerpunkte sind: Frühe und klassische griechische Philosophie, deutscher Idealismus, anti-metaphysisches Denken des 19. und 20. Jahrhunderts, Geschichte der Philosophie, Philosophie der Kunst

Projekte

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Publikationen

Selbstentfaltung der methodischen Reflexion als Prinzip der Neueren Philosophie. Von Descartes zu Hegel, (1973); Analytischer Kommentar zu Hegels Phänomenologie des Geistes. Die Architektonik des erscheinenden Wissens, (1980); Kierkegaards Ärgernis. Die Logik der Faktizität in den "Philosophischen Bissen", 1983; Nietzsches Labyrinth. Das ursprüngliche Denken und die Seele, 1985; Friedrich Nietzsche. Ecce auctor. Die Vorreden von 1886, (Hrsg. u. eing.) (1990); Wittgensteins Kristall. Ein Satzkommentar zur "Logisch-philosophischen Abhandlung", (1991); - In Vorbereitung sind zwei Bücher über Heideggers spätes Denken sowie über die Logik der Simulation als Produktionsprinzip der Moderne (dazu zwei Vorveröffentlichungen im Internet: www.libronet.de Bibliothek Philosophie Online).