Patan, Nepal, 12. & 13. März 2011
Namaste und Tashi delek!
Es ist schon sonderbar. In den vergangenen Nächten sind die Temperaturen unter 5°C gesackt. Also richtig kalt am Morgen. Doch die Sonne heizt Menschen und Land tagsüber auf. Ich sitze hier in langer Unterhose und warm eingepackt, während ich schreibe.
Gestern waren wir den halben Tag im alten buddhistischen Patan unterwegs. Es war für mich das zweite Mal, doch ich glaube, auch nach 100 Malen würde ich immer noch etwas Neues entdecken, kleine, grinsende Messingdrachen, übersehene Verzierungen an den hölzernen Dachkonstruktionen, immer weitere kleine Türen, durch die man in weitere Hinterhöfe mit Tempeln gelangt und natürlich auch immer wieder Menschen, die in der Sonne Wärme für die kalte Nächte tanken.
Hier ist gerade Stadtfest, weil Tourismusjahr ist. Überall bunte, kleine Stände, doch wie in Kreuzberg verkaufen die Händler das, was sie eh schon verkaufen, dazu viel Essen aus der privaten Herstellung. Die Rapper auf der Bühne waren zahm. Nur drei Mal "Fuck" kam in zwei Liedern vor. Die Sängerin danach, wahrscheinlich noch Schülerin, sehr selbstbewusst und mutig, denn wir mussten gehen. Es tat weh in den Ohren, was nicht am Lied lag.
Und während sie In Japan gegen die Tsunamifolgen kämpfen, erwärmt die Sonne hier das Land, und ich freue mich auf weitere Unternehmungen heute, doch werde ich nicht mehr so viel Aktion machen können.
Ruhe ist nötig. Mit Kopfschmerzen bin ich gestern Abend ins Bett und habe annähernd 12 Stunden geschlafen. Das Klima ist eben rauh. Da braucht man etwas mehr Zeit. Ich war gestern trotzdem den ganzen Nachmittag unterwegs. Ein paar Besorgungen machen, Zimmer vorbestellen und das Busticket nach Pokhara buchen. Alles erledigt.
Jetzt sitze ich hier auf der Dachterrasse, die Berge im Dunst, das entfernte Hupen auf der Straße, krähende Hähne und manchmal ein kläffender Hund. Habe mir Ruhe verordnet, doch es tut mir Leid. Gern wäre ich mit den anderen hinausgefahren...
Seid gegrüßt, ihr Lieben und ein wunderbares Wochenend,
Stefan