Jaisalmer, 14.02.2013
Kleiner Gruß aus Jaisalmer, Radjasthan, Indien
am Valentinstag, der hier groß gefeiert wird wie alles, was gefeiert werden kann.
Ca. 25° C, sonnig durchgehend, kleines Lüftchen – allein dafür lohnt es sich hier zu sein.
In einer Welt, die für mich trotz aller Härten Entspannung pur und endlich wieder Freiheit fühlen können bedeutet – beides ist mir in Deutschland, speziell Berlin Fhn. fremd geworden wie die Kolonialisten, die seit 10 Jahren einmarschieren – analog zum Verlust sozialer Errungenschaften und Breitenintelligenz.
Hier in Indien fühle ich mich wohl, wenngleich die vergangenen beiden Tage und Nächte von einer Reinigung des gesamten Nahrungsaufnahme- und Verdauungstrakts geprägt waren. Doch selbst das vermag ich hier positiv und lächelnd zu sehen. Dann ist hoffentlich der ganze Dreck raus, der sich in den vergangenen Monaten angesammelt hat, inclusive Stress und Ärger. Jetzt ausruhen, Diät und diese wundersame Welt genießen bevor wir weiterreisen. Viele anstehende Besuche noch und sicher jede Menge Lachen, Ruhe in der Wüste, hoffentlich.
Doch hier auf dem Dach in der Wärme zu lümmeln, ein Genuss. Allein schon indischen Boden zu betreten, ist für mich wie eine Kur, ein Labsal für die Seele. Gut, dass wir hier unten im Ort wohnen, nicht oben im Hotel. Zu groß ist das Loch, dass mein lieber Freund Helmut nach seinem Tod hinterlassen hat, spürbar und bedrückend in seinem Hotelprojekt, das nun der Atmosphäre eines Geisterorts nahe kommt.
Aber dunkle Gedanken wären hier nie lange. Da kommt schnell jemand daher und verscheucht jede graue Wolke, ob ich ihn kenne oder nicht, ob arm oder reich. Das Einzige, was zählt ist Leben, und Leben ist in Indien Kommunikation, Frohsinn, Freude.
Stefan